Magnolia Lane im Augusta National – Berühmteste Auffahrt der USA

Die Magnolia Lane im Augusta National Golf Club ist eigentlich nur eine Auffahrt. Aber es ist vielleicht die berühmteste Auffahrt in den USA. Und jedes Jahr zur Turnierzeit des Masters führt sie Golfer und Golffans auf eine romantische, einwöchige Reise.

Es gibt sicherlich Tausende von Magnolia Lanes in den Vereinigten Staaten, besonders im Süden der USA. Der Straßenname ist ein gebräuchlicher Spitzname für jede Straße oder Auffahrt, die zu einem Haus führt, das von Magnolienbäumen gesäumt ist. In den Südstaaten ist es ein Standard-Name für Straßen vor Häusern im Plantagenstil.

Aber jeder Golfer weiß, dass es im Golfsport nur EINE Magnolia Lane gibt: Undzwar diese, welche Golfer in den Augusta National Golf Club führt.

Das Clubhaus an der Washington Road in Augusta

Jeder Glückspilz, der mal Augusta National spielen durfte, geschweige denn The Masters zu spielen, erreicht das charmante Clubhaus, indem er auf das Clubgelände an der Washington Road in Augusta (Georgia) abbiegt. Besucher müssen einen bewachten, geschlossenen Eingang passieren und biegen auf die Eisenhower Road ab. Es folgt eine kurze Fahrt über das Clubgelände. Anschließend biegen Besucher in die Magnolia Lane ein, die sie zuerst zum Founders Circle in der Mitte eines kleinen Kreisverkehrs und dahinter zum besagten Clubhaus des Augusta National Golf Club führt.

Magnolia Lane – Hardfacts

Die Magnolia Lane ist insgesamt 332 Meter lang und auf jeder Seite von 61 Magnolienbäumen gesäumt – insgesamt also 122. Die Bäume stammen aus den 1850er Jahren, von der Familie Berckman als Samen eingepflanzt. Diese Samen wurden geliefert von der Baumschule Fruitlands, die sich auf dem Stück Land befand, das jetzt Augusta National gehört. Als Augusta National in den frühen 1930er Jahren eröffnet wurde war die Magnolia Lane damals nicht asphaltiert. Die Pflasterung mit Asphalt erfolgte im Jahr 1947.

Während der Masters-Turnierwoche sind an beiden Enden der Magnolia Lane Wachen aufgestellt. Die einzigen Personen, die dort entlang fahren oder laufen dürfen, sind die Profis, die am Turnier teilnehmen, sowie frühere Turniersieger und Mitglieder des Augusta National. Seit 1949 erhält der Gewinner des Masters-Turniers ein „Green Jacket“, das für eine lebenslange Einladung zur Teilnahme am Masters steht.

Tunnel in eine glorreiche Vergangenheit

Wenn Wetter und Zeitpunkt stimmen, treffen sich die Äste der Bäume hoch über der Straße und bilden einen dichten Baldachin. Dies erzeugt einen Effekt, der einer Zeitreise in die Vergangenheit gleicht: Für Champions ein Tunnel in eine glorreiche Vergangenheit voller Erinnerungen.

„Ich bin so langsam gefahren, wie ich konnte.“

„Ich erinnere mich an meine erste Fahrt auf der Magnolia Lane, als wäre es gestern passiert“, sagt Gary Player, der erstmals 1957 das Masters spielte. „Ich bin so langsam gefahren, wie ich konnte.“ In vielen Turnieren über die Jahrzehnte hinweg zog es Player vor, die Magnolia Lane hinaufzugehen, um die Atmosphäre zu spüren.

Auch Arnold Palmer ging es so. In seiner Autobiografie von 1999 beschrieb er das Gefühl, zum ersten Mal die Magnolia Lane in den Augusta National Golf Club hinaufzufahren.

Augusta National – exklusiver, privater Golf Club

Offizielle Informationen über den Golfclub gibt es praktisch keine, insbesondere die Mitglieder werden konsequent abgeschirmt. In einer Mitgliederliste, die 2002 von USA Today veröffentlicht wurde, finden sich bekannte Politiker und viele prominente Unternehmer und Manager.

Aktuell soll der Augusta National Golf Club ungefähr 300 Mitglieder haben, die zwischen 25.000 und 50.000 Dollar jährlich für das Privileg bezahlen. Von einem offiziellen Aufnahme- oder Bewerbungsprozess ist nichts bekannt. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Mitgliedschaft nur durch eine Einladung von Seiten des Clubs zustande kommen kann.