Welchen Einfluss hat der X-Faktor-Schwung auf Golfverletzungen?

Golfschwung
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Höher und weiter – das ist das Ziel in vielen Fachgebieten rund um die Welt, so auch im Sport. Die Jagd nach Rekorden ist in vielen Sportarten noch nicht am Ende angelangt. Gleiches gilt für Golf, wo sich die großen Namen mit immer größeren Weiten auseinandersetzen. Die Folge des X-Faktor-Schwungs sind Distanzen, von denen die Spieler und Zuschauer zuvor nur träumen konnten. Leider kosten sie laut Experten teilweise einen signifikanten Preis. Wie der Schwung einen Einfluss auf Golfverletzungen haben kann, erklären wir hier.

X-Faktor Golfschwung

Der X-Faktor-Schwung ist die Leitlinie für alle jungen Golfer und jene, die es noch werden möchten. Nachgewiesenermaßen sorgt die Technik für größeren Schlagerfolg, da die Distanz mit körperlichen Mitteln vergrößert wird. Wie genau funktioniert der X-Faktor-Schwung nun jedoch? Die abgebildete Infografik stellt die Funktionsweise dar:

  • Der Ball wird im Stand gerade innerhalb der linken Hacke platziert, während die Schulter abseits des Ziels um 5 bis 10° gesenkt wird.
  • Beim Schwungholen rotieren die Schultern schließlich so weit wie möglich in Verbindung zur Hüfte.
  • Die Hüfte rotiert erstmals, wenn der Schläger in Richtung Ball wandert, sodass es einen noch größeren Unterschied zum Schulterwinkel gibt.
  • Die explosive Bewegung der Schultern sorgt schließlich dafür, dass der Golfball mit mehr Kraft abgeschlagen wird.

In Zahlen lässt sich die Entwicklung präzise ausdrücken: Erreichten im Jahr 2009 noch gerade einmal sieben Spieler einen Wert von über 193 km/h beim Abschlag, waren es zehn Jahre später bereits 24 Athleten. Laut dem Golfer Magazin hält den Rekord vom Abschlag Cameron Champ, der eine Geschwindigkeit von fast 210 km/h erreichte. Erst 2017 wurde der US-Amerikaner zum PGA-Tour-Profi und wuchs damit bereits mit dem X-Faktor-Schwung auf, den er perfektioniert hat.

Wie der X-Faktor-Schwung die Gesundheit beeinflusst

Tatsächlich sind es nicht nur die Rekorde, welche die Schlagzeilen rund um den X-Faktor-Schwung bestimmen. Vielmehr wird die Verletzungsanfälligkeit der Sportler deutlich gesteigert, was insbesondere im Rücken- und Nackenbereich der Fall ist. Verantwortlich dafür ist Wissenschaftlern zufolge die Tatsache, dass der kräftige Abschlag die Bandscheiben und Gelenke beschädigt. Daneben wirkt sich die zusätzliche Belastung in Form von Überdehnung auch auf die Lendenwirbelsäule aus. Ein Lied davon singen können drei Topstars der Branche. Denn neben dem oben erwähnten Rekordhalter Champ hatten auch Tiger Woods sowie Rory McIlroy immer wieder mit Verletzungsproblemen am Rücken oder Nacken zu kämpfen.

Chiropraktiker betonen Trainingsprobleme

Die angesprochene Studie macht den X-Faktor-Schwung für Rückenverletzungen verantwortlich. Nicht alle Experten stimmen jedoch ohne Vorbehalte zu. So äußerte sich auch der renommierte Chiropraktiker Shane Lawlor zur Thematik, zu der er durch seine Arbeit mit diversen Golfprofisseit 2009 Erfahrungen sammelte. Während er die Gefahr des X-Faktor-Schwungs grundsätzlich eingesteht, liegt sein Fokus vielmehr auf dem richtigen Trainingsprogramm, um die Verletzungsgefahr zu minimieren. Lawlor betont, dass es vor allem auf eine gute Zusammenarbeit zwischen Sportler, Konditionstrainer sowie Physiotherapeut ankomme. Insbesondere die jungen Spieler sehen sich laut des Experten immer öfter entsprechenden Rückenproblemen ausgesetzt, wenn sie noch nicht das physische Niveau der älteren Sportler erreichen. Entsprechend könnten ihre Karrieren kürzer ausfallen als jene der Woods‘ oder McIlroys.

Tiger Woods Golfschwung
Foto: DLEINDECDP

X-Faktor-Schwung und Krafttraining

Eine immer wiederkehrende Diskussion im Golfsport dreht sich um das Krafttraining im Fitnessstudio. Diverse TV-Experten und gar Ex-Trainer von Tiger Woods kritisierten laut NZZ das Trainingsprogramm des ehemals besten Golfers der Welt und machen dies für seinen zwischenzeitlich lange andauernden Formverfall verantwortlich. Doch Lawlor unterstreicht, dass es unmöglich sei, die X-Faktor-Schwünge ohne ausreichendes Training im Fitnessstudio auszuführen, ohne sich früher oder später eine Verletzung zuzuziehen. Die auf den Körper wirkenden Kräfte seien einfach zu stark, während der Athlet seine Gelenke möglichst schnell bewegen und viel belasten müsse. Ein wichtiger Faktor liegt darin, dem jeweiligen Sportler ein individuelles Programm zum Erreichen der ganz speziellen Golf-Fitness zur Verfügung zu stellen. Hier kommt wiederum der Kommunikation zwischen den Trainern eine große Bedeutung zu.

Ein beliebtes Beispiel für einen Spieler mit besonders hoher Golf-Fitness ist der Ire Padraig Harrington, der mit seinen mittlerweile 47 Jahren fitter denn je zuvor wirkt. Er verstand, dass es sich um keine kurzfristige Lösung handelte, die ihn über einen geringen Zeitraum besser spielen ließ. Vielmehr ist das richtige Training dafür entscheidend, einige Extrajahre aus der Karriere eines Athleten herauszuholen. Daneben können kleine Details von großer Bedeutung sein. So sollten die Sportler auf teilweise vernachlässigte Dinge wie das Hotelbett, genutzte Kissen oder die Tätigkeiten an Ruhetagen achten. Nur mit einer zuverlässigen Kombination aus allen Eigenschaften führt das Golf Krafttraining am Ende zu merklichen Erfolgen.

Golfsport und Rückenschmerzen

Schon immer zog der Golfsport Rückenprobleme nach sich, mit denen nicht jeder Spieler umgehen konnte. Doch mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Trainingsmethoden ist es möglich, potentiell auftretende Probleme zu minimieren und somit die Karriere eines Spielers zu verlängern. Entsprechend spannend ist die Frage, wo die heute dominierenden Spieler in zehn Jahren stehen und ob sie immer noch an der Spitze mithalten können. Schon das 83. Masters in Augusta liess in diesem Jahr wieder einige Rückschlüsse zu.

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